Freistehen in Portugal

Ein heikles Thema! Unsere 3 Monate in Portugal sind jetzt fast vorbei und wir sind während dieser Zeit regelmäßig mit dem Thema Freistehen in Portugal konfrontiert worden. Wir beantworten einige interessante Fragen rund um das Thema Freistehen in Portugal und geben dir unsere Erfahrungen und Tipps weiter.

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Gesetzeslage - erlaubt oder nicht erlaubt?

Dies ist kurz, knapp und unmissverständlich im portugiesischen Gesetz formuliert: Camping außerhalb eines Campingplatzes oder freigegebenen offiziellen Stellplatz ist in Portugal gesetzlich verboten. Die portugiesische Polizei kontrolliert regelmäßig, vor allem während der Hauptsaison und in Küstennähe. Es drohen hohe Strafen oder Abmahnungen.

Realität

Die Realität ist eine andere! Wir waren außerhalb der Hauptsaison in Portugal unterwegs und haben auf selbst gesuchten Plätzen freigestanden. Die Stellplätze, die wir mithilfe von Apps gefunden haben, waren teilweise selbst zur Nebensaison stark besucht und wir können uns nur im Entferntesten vorstellen wie diese Plätze in der Hauptsaison aussehen.

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Gab es Probleme beim Freistehen?

Nein – toi, toi, toi! Unser Verhalten beim Freistehen hat uns dabei sicher geholfen. Wir sind auch weiterhin in jeder Nacht abfahrbereit und stellen uns gedanklich darauf ein, dass wir gebeten werden den Platz zu verlassen. Unser Pick-up mit Wohnkabine erweckt zum Glück eher das Interesse bei den Einheimischen als deren Verärgerung.

Unser Verhalten und unsere Tipps

Wir stehen zu 99% abseits! Von Städten/Dörfern/Naturschutzgebieten/Dünen/ …

Wir stellen uns nicht zu anderen dazu! Warum? Eine Ansammlung von Freistehern erregt immer das Interesse oder den Ärger der Bevölkerung oder der Polizei.

Wir zeigen kein Campingverhalten! Die Stühle, der Tisch, die Markise … bleiben im Auto.

Wir verlassen den Ort sauberer als wir ihn vorgefunden haben! Zwei Gründe sprechen dafür: Der Naturschutz liegt uns sehr am Herzen und vielleicht können wir mit diesem Verhalten das schlechte Image von Campern ein bisschen aufpolieren.

Wir suchen inzwischen unsere Stellplätze außerhalb von Apps! Die Satellitenfunktion unserer Handys ist unser Tool zum Suchen von Plätzen. Wir haben mit der Zeit unsere Fähigkeiten zum Lesen der Karten sehr stark verbessert und können nun einschätzen, ob das Sträßchen für uns befahrbar ist oder nicht. 🙂

Wir verhalten uns respektvoll und freundlich! Dazu zählen die (in unseren Augen) normalsten Verhaltensweisen, die jeder mit einer guten Kinderstube erhält. Grüßen, Lächeln, Unterhalten.

Im Hinterkopf wissen wir, dass wir Gäste in diesem Land sind und als Gast verhalten wir uns entsprechend zurückhaltend und unaufdringlich.

Wir hören auf unser Bauchgefühl! Das hat sich bisher als die zuverlässigste Methode herausgestellt. Wenn einer von uns sich an einem Ort nicht wohl fühlt oder unsicher ist, dann suchen wir einen anderen Platz. Ohne Diskussion!

Wir haben uns oft in die Lage der Einheimischen versetzt und den Stellplatz mit ihren Augen betrachtet! Würde es uns als Einwohner stören, wenn Camper hier stehen? Stehen wir jemandem im Weg oder behindern wir den Alltag, wenn wir hier stehen? Dieser andere Blickwinkel hilft sehr bei der Suche.

In Städten stehen wir immer auf einem Campingplatz oder einem offiziellen Stellplatz! Das Auto und die Wohnkabine stehen sicher und wir belegen keine Parkplätze.

Unser Fazit

Portugal hat uns sehr gefallen, speziell der Norden und der Alentejo. Diese Gebiete sind weniger besiedelt und die Natur grandios. Die Infrastruktur für Camper ist in ganz Portugal sehr gut ausgebaut – überall erhält man Wasser, auch oft kostenfrei, die Möglichkeiten zum Wäsche waschen sind zahlreich und in vielen Städten werden kostenfreie Stellplätze angeboten, welche wir sehr empfehlen können.

Das Campingverbot können wir inzwischen nachvollziehen und wir haben verstanden, warum dieses Verbot notwendig ist. Wir haben das Gefühl, dass sich Portugal im Zwiespalt befindet und eine Lösung für beide Seiten anstrebt. Einerseits spricht die Infrastruktur für Campingtourismus und dieser Tourismus spült Geld ins Land, andererseits können wir uns vorstellen, dass es äußerst schwierig ist, die Massen an Campingtouristen in der Natur in den Griff zu bekommen, denn ja viele Plätze sehen aus, als wäre eine Horde Heuschrecken darüber hergefallen! Wir sind gespannt wie sich diese Situation in Zukunft entwickelt und kommen immer wieder gerne zu den freundlichen und sehr herzlichen Portugiesen zurück 🙂

Was hast Du für Erfahrungen in Portugal gemacht?

Schreibe es gerne unten in die Kommentare. Wir sind sehr gespannt. 

Hast du unseren Artikel und das Video über unser Vorgehen bei der Stellplatz Suche schon gesehen? Du findest diesen hier.

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Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Edmund Fritz

    Hallo Grit, hallo Basti,
    danke für Euer Video. Es war mal wieder interessant , Camperleid – und Freud aus Eurer Sicht zu hören. Wir sind kurz nach Euch mit unserem Hilux mit 180er Nordstarkabine losgefahren und mittlerweile wieder im kalten Norddeutschland angekommen. Wir haben rd. 9000km abgespult und die Iberische Halbinsel umfahren, einschließlich Mallorca. Eure Empfehlungen und Ansichten teilen wir voll und ganz. Auch wir haben an unseren Stellplätzen nur Reifenspuren und Fußabdrücke hinterlassen. Zusammenfassend glaube ich, dass Wohnmobile von den Einheimischen nicht mehr gern gesehen sind – ausser auf Campingplätzen. Wir, mit unseren kleinen Wohnkabinen, sind vielleicht nicht ganz so betroffen und gelten mehr als Exoten. In Valencia haben wir uns nach Mallorca verschifft. Auf der Südseite ist es fast unmöglich, versteckt zu übernachten. Fast überall Privado-Schilder und viele Sperrketten. Eines abends glaubten wir, doch ein lauschiges Plätzchen gefunden zu haben. Nachts klopfte die Polizei, von einem Anwohner in der Nähe informiert, an unsere Tür. Unsere Personalien wurden überprüft, es wurde sich für die späte Störung entschuldigt und weiterhin ein schöner Urlaub gewünscht. Das war es. Auf der Südseite, der bergigen Seite, ist an den Rastplätzen ein Übernachten gut möglich. Für größere Campingfahrzeuge ist Mallorca nicht zu empfehlen, schon gar nicht, wenn man auf Campingplätze angewiesen ist. Die Insel haben wir nach Barcelona hin verlassen. Ab dort waren fast alle Campingplätze geschlossen und freie Stellplätze rar. An schönen Plätzen, selbst auf gewöhnlichen Parkplätzen, wurde sehr häufig die Zufahrt mit Torbalken behindert die lediglich eine Durchfahrt von 2,10m Höhe zuließen. Das sagt schon vieles. Man muss schon etwas suchen, wenn man einen netten Platz erwischen will. In der Hauptsaison muss wohl alles hoffnungslos überfüllt sein, selbst die Campingplätze. Holprige Seitenwege in den Bergen führen meist auf Privatgrundstücke oder sind mit Ketten gesperrt. Zurück nach Norddeutschland haben wir einen Abstecher zum Rhein gemacht. Kein Problem dort Stell-oder Campingplätze zu bekommen. Wir sind auf belgischen, französischen, portugiesischen und spanischen Autobahnen mehr als 3000km gefahren. Anzahl der Baustellen und Staus : 0. Von Koblenz bis knapp vor Cuxhaven, also etwa 600km Fahrstrecke hatten wir 21 Baustellen und etliche Staus. Weiterhin eine schöne Zeit und ein erlebnisreiches 2020 wünschen wir Euch.

    1. Basti

      Hi Edmund,

      vielen Dank für deine Erfahrungen.
      Da wir aus der Stauregion Stuttgart stammen, haben wir das Verkehrsthema auf unserer Route bisher auch als sehr positiv empfunden 🙂 Wir sind wirklich gespannt, wie sich das Thema „frei stehen“ in den nächsten Jahren entwickelt. Der Campingmarkt wächst ja stetig von Jahr zu Jahr.

      Wir wünschen dir ein tolles neues Jahr und viele schöne Reisemomente.

      Viele liebe Grüße
      Grit und Basti

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