Ist ein Gaswarner im Wohnmobil sinnvoll? Sollten noch andere Gase mit abgedeckt werden und welche Möglichkeiten gibt es? Wie baut man einen Gasmelder ein?
All das klären wir in diesem Beitrag.

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Warum wird ein Gaswarner im Wohnmobil benötigt?

In der Regel wird in Wohnmobilen und Vans zum Kochen und Heizen Gas als Brennstoff verwendet. Hast Du eine Dieselheizung, kochst Du normalerweise auch mit Gas. Gasfreie Wohnmobile sind im Moment noch eine Seltenheit. Somit haben wir hier ein potentielles Risiko – ein Gasleck.

Zum Erlangen der HU Plakette ist zwar eine Gasprüfung vorgeschrieben (diese ist Stand 01.08.2020 ausgesetzt), diese hat allerdings einen Turnus von mindestens einem Jahr. Was passiert dazwischen? – nichts.

Wir haben im Heck 2 x 11kg Gasflaschen mit an Bord und zu groß sind die Gefahren, dass zwischenzeitlich ein Gasleck entsteht und Gas austreten kann. Denn Hand aufs Herz – wer dreht schon regelmäßig z.B. vor dem Schlafengehen oder nach dem Kochen die Gasflaschen ab?
Hier kommt der Gasmelder ins Spiel. Er überwacht die Konzentration von Propan bzw. Butangas in der Luft und schlägt Alarm, sobald die Konzentration zu hoch ist bzw. er Gas detektiert.

Welche Gase sollte ein Gaswarner im Wohnmobil abdecken?

Propan und Butan (LPG)
Propan und Butan (auch Flüssiggas oder LPG genannt) sind die am weitesten verbreiteten Gase für die Füllung der Gasflaschen. Flüssiggas (LPG) hat im gasförmigen Zustand eine höhere Dichte als Luft und ist somit umgangssprachlich schwerer als Luft. Das hat zur Folge, dass sich das Gas „auf dem Boden“ sammelt. Entsprechend sollte hier ein Gaswarner nahe am Boden installiert werden.
Propan- und Butangas sind hochentzündlich und schon wenige Prozent an Volumenanteil in der Luft sind sind ein hochexplosives Gemisch.
Propan und Butan können beim Einatmen weitreichende Folgen haben: Benommenheit, Vergiftungserscheinungen, narkoseähnliche Wirkung bis zum Koma sowie dem Tod durch Sauerstoffmangel.

Kohlenmonoxid (CO)
Kohlenmonoxid (CO) entsteht als ein Nebenprodukt der Verbrennung, z.B. bei deiner Gas- oder Dieselheizung. Diese werden im Normalfall über den Heizungskamin nach außen geleitet und stellen hier keine Gefahr für dich dar. Wenn aber bei deiner Heizung ein Defekt auftritt oder etwas undicht wird, kann das Kohlenmonoxid (CO) in den Innenraum gelangen.
Kohlenmonoxid hat in etwa die gleiche Dichte wie Luft und ist somit umgangssprachlich gleich schwer bzw. ein wenig leichter. Hier sollte der Kohlenmonoxid Sensor nicht am Boden sondern weiter oben bzw. an der Decke angebracht werden.
Kohlenmonoxid (CO) ist geruchlos und kann beim Einatmen den Transport von Sauerstoff im Blut hindern. Es führt dadurch im Extremfall zum Tod durch Sauerstoffmangel.

Überfall durch Betäubungsgase?

Es kursieren viele Geschichten rund um das Thema Überfälle auf Wohnmobilfahrer mithilfe von Narkosegasen – und ja, die Überfälle sind natürlich schlimm. Aber ist dies mit Narkosegasen möglich? Wir haben eine Anästhesistin im Bekanntenkreis und mit ihr habe ich dieses Thema lang genug diskutiert:

Narkosegase sind extrem teuer
Die Gase sind sehr teuer und es wird eine sehr hohe Dosierung benötigt. Der Raum eines Wohnmobils oder Vans ist riesig. Die Gase sind meist schwerer als Luft und hier müsste viel in das Fahrzeug eingeführt werden, damit die Gase aufsteigen und bis zum höher gelegten Bett kommen. Als Anhaltspunkt kannst Du mit hohen 5-stelligen bzw. 6-stelligen Beträgen rechnen.

Schlafen bei offenem Dachfenster
Bist Du auch ein „Offenschläfer“? Wir haben beim Schlafen immer mindestens ein Dachfenster geöffnet – auch hier findet ein Luftaustausch statt.

Die richtige Konzentration des Gases zu finden ist schlicht unmöglich
Beinahe jedes Wohnmobil oder Van hat im Dachfenster eine Zwangsentlüftung und sorgt hier für Luftaustausch. Auch wenn die Gase über das Fenster oder die Lüftung eingeleitet werden, ist  es unmöglich, die richtige Konzentration zu finden.

Wann sind die Insassen betäubt?
Die Räuber können von außen nicht bestimmen, wann und wie die Insassen betäubt sind und wann es „Zeit“ ist, einzusteigen.

Raub und kein Mord
Die Räuber wollen Dinge entwenden und nicht Morden. Die richtige Dosierung von Narkosegasen oder auch Kohlenmonoxid zu finden, ist unmöglich. Zu hohe Dosierungen können zum Tod führen – und das wollen die meisten Räuber nicht.

Bestätigung von öffentlichen Stellen fehlt
Bisher konnte kein Fall nachgewiesen werden, bei dem ein Raub auf einen Camper mithilfe von Narkosegasen nachgewiesen werden konnte. Falls Dir einer bekannt sein sollte schreibe es gerne in die Kommentare – wir haben nichts gefunden.

Bilde dir deine eigene Meinung
Hier kannst Du dir deine eigene Meinung bilden. Natürlich sind die Überfälle schlimm und man wünscht es keinem, aber nutzen die Täter wirklich Gase für so einen Überfall? Wir persönlich halten es für wahrscheinlicher, dass hier andere Betäubungsmittel wie z.B. K.O. Tropfen verwendet werden. Denn wie gerne sitzt man mit anderen Menschen zusammen, isst oder trinkt etwas zu Abend und ist dabei kurz nicht aufmerksam oder geht zur Toilette?

Gaswarner Unterschiede

Bei den Gaswarnern gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Geräten. Diese reichen von Warnern, die einen bestimmten Bereich abdecken, z.B. Butan und Propan, bis hin zu Multifunktionsgeräten, die mehrere Bereiche abdecken.
Da je nach Anwendung der Warner unterschiedlich montiert werden muss, macht es vom Sicherheitsgedanken her mehr Sinn, jeden Bereich mit einem eigenen Warner abzudecken.
Hast Du bereits ein vernetztes System zum Einbruchsschutz, gibt es auch hier Gaswarner (z.B. von Thitronik *), die Du kombinieren kannst.

Reine Gaswarner
Reine Gaswarner erkennen ein bestimmtes Gas. Das kann z.B. LPG * (Butan und Propan) oder auch Kohlenmonoxid * sein.
Hier benötigst Du je nach Anwendung mehrere Geräte. Der Vorteil hierbei ist, dass Du jedes Gerät je nach Einsatzzweck montieren kannst. Hier kannst Du die maximale Erkennungsrate sicher stellen denn ein reiner Gaswarner sollte wenn möglich Bodennah montiert werden, ein Kohlenmonoxid-Sensor weiter oben im Raum bzw. an der Decke.

Multiwarner
Weit verbreitet, auch wir haben einen, sind Kombigeräte oder auch Multiwarner. Diese sind günstig und einfach zu installieren. Unser 3GAS Alarm * erkennt beispielsweise Gase wie Butan, Propan, Betäubungsgase sowie Kohlenmonoxid.
Man sollte allerdings persönlich abwägen, ob man alles mit einem Gerät abdecken will – jedes Gas hat seine eigene Dichte und Charakteristik.

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Unser Gas-Multiwarner

Wir haben uns für ein Kombigerät 3GAS Alarm * entschieden. Dieser Gaswarner erkennt Gase wie Propan und Butan, Betäubungsgase und Kohlenmonoxid (CO).

Einbau
Der Gaswarner wird einfach an das 12V Netz in unserem Van angeschlossen. Wir haben ihn auf den Kreis der 12V Steckdosen gelegt, den wir mit einem Taster bereits Ein- und Ausschalten können. Wir nutzen unser Fahrzeug auch im Alltag und da wäre ein Fehlalarm mitten in der Nacht, wenn wir uns nicht darin aufhalten, nicht von Vorteil 🙂
Wir haben ihn ca. 30cm vom Boden im Gang an der Sitzbank installiert. Für uns die beste Position, da wir unter der Sitzbank die 12V abgreifen konnten und er zentral im Fahrzeug neben der Heizung liegt.

Stromverbrauch
Der Stromverbrauch ist im Betrieb sehr gering. Ist der Alarm nicht aktiv, hat das Gerät eine Leistung von ca. 1,2W, bei aktivem Alarm ca. 2,2W.

Bedienung
Wenn man die Oberseite des Gaswarners drückt, aktiviert man dadurch den Gaswarner. Der Gaswarner führt anschließend einen automatischen Selbsttest durch, dieser dauert 2-4 Minuten. Ist dieser Selbsttest erfolgreich, leuchten die LED’s kurz auf und es folgt ein kurzes Piepsen. Die grünen LED’s leuchten und signalisieren dadurch die korrekte Betriebsbereitschaft.

Test der Funktion
Willst Du den Gaswarner testen, geht das ganz einfach. Du nimmst ein Feuerzeug * und hältst es an die seitlichen Öffnungen des Gaswarners. Jetzt drückst du den Knopf des Feuerzeug, bis Gas ausströmt (nur Gas, keine Flammen). Nach einigen Sekunden sollte der (Vor)Alarm des Gaswarners starten.

Fazit

Ob Du einen Gaswarner oder weitere Geräte benötigst, musst Du selbst entscheiden.
Wir persönlich finden einen Kombi-Gaswarner als sehr sinnvolle Ergänzung, nicht nur im Wohnmobil, sondern auch zuhause. Die Geräte sind nicht teuer, leicht zu installieren und geben zusätzliche Sicherheit.

Hast Du auch einen Gaswarner bei dir installiert?

Oder findest Du Gaswarner im Wohnmobil als nicht sinnvoll?
Schreibe es gerne in die Kommentare, wir sind gespannt!

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Dieser Beitrag hat 7 Kommentare

  1. Marco

    Hallo,
    danke für den hilfreichen Bericht. Ich überlege gerade, ob der Warner nachts an der Stelle nicht stört, wenn er grün leuchtet?
    VG
    Marco

    1. Grit

      Hi Marco,
      wenn du lichtempfindlich bist, dann wird dich das Licht stören, da es relativ hell leuchtet. Vielleicht findest du eine Stelle im vorderen Bereich, wo das Licht abgeschirmt wird.
      Viele Grüße

  2. Stefan Waldisberg

    was für ein Gasmelder hast Du nun verbaut ?? Marke Typ ?

  3. Osterkamp Josef

    Josef aus A

    Ich benütze einen TriGasAlarm. Nach Justierung leuchtet diese sehr stark, aber nach nochmaligem drücken des Einschaltknopfes geht das Licht in Dämmerstellung über und stört des Nächtens nicht mehr. Im Gegenteil es leuchtet den Boden meines WOWA nachts leicht aus um den gang zur Toilette zu erleichtern.

    LG Josef aus dem Salzkammergut

  4. Jürgen

    Hallo Basti und Grit,
    vielen Dank für den Beitrag!
    2 Dinge sind für mich noch unklar bzw. nicht ganz schlüssig: warum habt Ihr Euch für den TriGas entschieden,
    – wo doch das Thema Narkosegas Eurer Recherche nach eher keine oder eine sehr untergeordnete Rolle spielt und
    – der Trigas wegen LPG unten installiert wird, obwohl für CO-Warnung eine Installation in höheren Regionen sinnvoll wäre?
    VG
    Jürgen

    1. Grit

      Hallo Jürgen, danke für deine Fragen! Die Entscheidung für TriGas war zu dem Zeitpunkt der beste Kompromiss, da es noch nicht so viele Alternativen auf dem Markt gab wie heute. Wir haben das Gerät an der Sitzbank installiert, weil hier die größte Wahrscheinlichkeit besteht, dass ein Sicherheitsrisiko auftreten könnte, wie zum Beispiel durch die Küche oder Heizung.

      Wir hoffen, das hilft dir weiter!

      Viele Grüße,
      Basti und Grit

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