Die Medina von Fès

Welche Medina schauen wir uns in Marokko genauer an? Wir haben uns für die Medina von Fès entschieden und waren begeistert. Über unsere Erfahrungen und Erlebnisse in der Medina von Fès erzählen wir dir in diesem Beitrag.

Für uns stand schon früh fest, dass wir uns eine Medina in Marokko mit Guide anschauen wollen und so einen tieferen Einblick und ein intensiveres Gefühl für das Leben in einer solchen Gemeinschaft zu erhalten.

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Mehr Informationen

Für Entdeckungen und Führungen solcher Art benutzen wir gerne die Airbnb Plattform, denn unsere bisherigen Erfahrungen und Buchungen darüber waren immer sehr positiv. Nun suchten wir auch für Fès einen möglichst authentischen Guide und wurden prompt fündig: Hanane hat erst vor kurzem ihre Guide Ausbildung beendet und bietet nun die geführte Besichtigung der alten Medina von Fès an.

Für 4 1/2 Stunden Führung bezahlten wir pro Person 20€. Darin enthalten war ein marokkanisches Frühstück und eine Kanne Minztee an ihrem eigentlichen Arbeitsplatz: einem Riad! Hier findest Du unseren Guide

Planung

Für einen Stadtbesuch fällt immer ein wenig Planung an, wenn man wie wir mit einem Camper unterwegs ist.

Buchung: Am Tag vorher haben wir die Führung gebucht.

Übernachten: An einem See zwischen Meknès und Fès.

Parken: Der Parkplatz in der Nähe der Medina war dank Park4night schnell herausgesucht.

Sonstiges: Rucksäcke mit Trinken und Kamera Equipment packen.

Fès

Fès ist ein Zentrum der Kultur, des Handwerkes und des Handels in Marokko.

Seine rund eine Million Einwohner machen Fès zur drittgrößten Stadt Marokkos.

Sie ist die älteste der vier Königsstädte des Landes (Marrakesch, Meknes, Rabat)

Die Stadt „Medinat Fas“ wurde von Idris I. im Jahr 789 gegründet und 859 gründete die reiche Kaufmannstochter Fatima el-Fihrya die Universitätsmoschee al-Qarawiyin. Die Universität wird zu einem der bedeutendsten Zentren der Geistlichkeit und Kultur im Islam und hält diesen Status noch heute. Sie gilt als eine der ältesten islamischen Universitäten und als eine der weltweit ältesten kontinuierlich genutzten Bildungseinrichtungen. Die günstige Lage von Fès an der Kreuzung wichtiger Handelswege inmitten einer Region mit grundlegenden Rohstoffen für das Handwerk (Stein, Holz, Ton) half der Stadt zum raschen Aufschwung.

Bis zum Jahr 1912 blieb Fès die Hauptstadt Marokkos, dann wurde Rabat zum Verwaltungssitz Französisch-Marokko ernannt.

Die weltweit größte mittelalterliche Altstadt steht seit 1981 als Weltkulturerbe unter dem Schutz der UNESCO.

Morgens um 10:00 Uhr

Mit Hanane trafen wir uns Punkt 10:00 Uhr am Bab Rcif – einem der großen Eingangstore zur alten Medina. Sie führte uns zuerst in ein wunderschönes Riad.

Was ist ein Riad?

Ganz einfach! Es ist ein Haus mit einem Innenhof. Ihr Zweck? Sie bieten der Familie Schutz und Privatsphäre. Dieses Riad wurde aufwendig restauriert und dient nun als Hotel inmitten der Medina von Fès.

Im Riad wurde uns zuerst ein Frühstück serviert. Dieses bestand aus Harcha in zwei Varianten und einer Kanne frischen Minztee. Nach dem Frühstück genossen wir auf der Dachterrasse den Ausblick über die Medina von Fès.

Eintauchen

Dann folgte das Eintauchen in die Medina!

Es ist unglaublich, dass die Menschen sich hier zurechtfinden – doch Hanane erklärte uns den Aufbau der Medina und tatsächlich besteht eine einfache Logik hinter der Anordnung der Souks, Wohnhäuser, Moscheen.

Jede Medina besteht aus mehreren Stadtvierteln. In diesen Vierteln gibt es immer einen Bereich für das Handwerk, einen Bereich für die Souks, einen für die Wohnhäuser, Kindergärten und die Moschee. 

Nachdem wir den Aufbau verstanden haben und mit der Hilfe dieses neuen Wissens waren die Gassen nicht mehr ganz so verwirrend. Zuerst besuchten wir den Bereich  des Handwerks und schlängelten uns durch engste Gassen. Aber der Reihe nach:

Privathaus

Zuerst durften wir dank Hanane und ihren Verbindungen in einem Privathaus auf die Dachterrasse und bestaunten von oben die engen Gassen, Minihäuser und den Trubel. 

Danach ging es weiter über enge Gassen durch die Altstadt.

Besuch bei Kunsthandwerkern, Teppichknüpfern, Berber-Apothekern, Mini-Garküchen, Gerbereien und Souks

Hanane ermöglicht uns auch einen tieferen Einblick in das bunte Treiben in der Medina. Die Souks sind nach Themen sortiert: Sprich es gibt einen Gemüse- und Obst Souk, einen Souk rund um das Thema Heiraten, einen „Food Corner“ – dort gab es alles: gegrilltes Fleisch, Suppe, Fisch, Tajine …

Weiter gehts: es gibt einen Souk für Möbel, einen für Bekleidung – sprich für jeden Alltagsbereich gibt es einen eigenen Bereich in der Medina und jeder Bewohner weiß somit, wo er was findet. Sehr simples und gleichzeitig gut organisiertes Prinzip.

In einer Apotheke, welche von einem Berber geführt wird bekamen wir eine exklusive Einführung in die alte Kräuter und Gewürze Medizin der Berber. Wir haben an unzähligen Gewürzen gerochen und bekamen Arganöl in die Hände einmassiert.

In einem Geschäft, welches Teppiche verkauft wurden wir auf einen Minztee eingeladen und durften den Frauen beim Knüpfen der Teppiche zuschauen. In einer Weberei schauten wir beim Tuchweben zu und probierten die traditionelle Kopfbekleidung an. 

An dieser Stelle ist es wichtig zu erzählen, dass wir während des Rundgangs und den Besuchen der Geschäfte niemals das Gefühl hatten, auf einer Verkaufsveranstaltung zu sein. Die Handwerker haben uns einen Einblick in ihr Handwerk ermöglicht und wir wurden an diesem Tag nie bedrängt etwas zu kaufen.

Natürlich konnten wir nicht widerstehen in der Berber Apotheke frische Minzblätter für den Tee zu kaufen oder bei den Garküchen zu schlemmen. Doch nie unter Zwang und das ist doch für beide Seiten dann eine gute Sache.

Essen

Es war ein Genuss! Wir haben uns mithilfe unseres Guide Hanane durch die Medina von Fès geschlemmt. Und ja, es entsprach nicht ganz unserem vegetarischen Lebensstil – doch auch hier leben wir nach dem Grundsatz: Einfach machen! Sprich, diese Leckereien sind authentisch und uns entgeht ein Gaumenschmaus, wenn wir sie nicht probieren.

Wir haben eine Harira gegessen = eine traditionelle marokkanische Suppe. Die Zutaten: Kichererbsen/Bohnen oder Linsen, Tomaten, Zwiebeln und frische Kräuter.

Dann ein Sfenj = Das sind Hefekringel (ähnlich wie Donuts), die in heißem Fett ausgebacken werden und auf jeden Fall eine Sünde wert sind.

Zum Abschluss probierten wir in einem kleinen Barbecue Imbiss inmitten der Medina Fladenbrot gefüllt mit gegrillten Lammstücken.

Unser Fazit

Es war ein besonderer Tag und wir können den Besuch der Medina von Fès mit gutem Gewissen weiterempfehlen. Doch tatsächlich gestaltet sich der Besuch sicher einfacher mit der Unterstützung eines Guide und dieses Geld ist sehr gut investiertes Geld.

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